Dienstag, 25. September 2012

Punks

Gedanken am Dienstag


Das ältere deutsche Ehepaar trägt auf Reisen Partnerlook. Ein schwarzes T-Shirt mit weißer Beschriftung folgenden Sinnhaltes:

"Samstag,Sonntag,Scheißtag,Scheißtag,Scheißtag,Scheißtag,Freitagabend,Samstag,Sonntag"

Das Kleidungsstück macht beide häßlicher als nötig, der Spruch wahrscheinlich ebenso unnötig dumm.

Da gefällt mir die kleine Lebensweißheit - siehe oben - schon besser.

Und noch viel besser gefällt mir, dass die Briten, denen wir täglich über den Weg laufen, offenbar danach handeln. Ob man Ihnen im heftigsten Regen auf der Straße begegnet oder sie an den einsamsten Stellen einer Wanderung trifft. Fast immer lächelt das Gegenüber und meistens kommt ein : Hi, Hello, Morning oder was sonst noch als kurze Begrüßungsformel eingesetzt werden kann.
Zuletzt war es ein kurzes "Howdo"?
Hi, sage ich und denke: Feelin' good!!

Montag, 24. September 2012

Der Workflow des Fotografen to go


"Ich lebe online" Dieser Werbespruch hat mich eigentlich immer eher genervt als angeregt. Dennoch ist natürlich das Internet auch auf Reisen inzwischen allgegenwärtig. Schnell einmal das Wetter gecheckt, eine Mail an die Familie oder die Freunde ersetzt die Postkarte, der Googleübersetzer die Sprachkenntnisse - na zum Glück nicht ganz. Die Hotels bieten kostenfreies WLAN, der Smartphonevertragspartner kostengünstiges Roaming.
Ich habe mein Ipad 1 als Nahtstelle zur hoffentlich interessierten Außenwelt entdeckt und kann in einer ruhigen Stunde posten, twittern, google+en und facebooken.
Die Fotos aus der Canon 5D Mark II importiere ich über die USB-Schnittstelle der Kamera und den Ipad Cameraconnector in die Fotosammlung. Bei der Verwendung einer SD-Karte lässt sich diese  über den zweiten  Adapterstecker des Connectorkits sogar direkt anschließen.
Die Adapter verarbeiten sogar die Kamera-RAW Formate der gängigen Kamerahersteller. Kurz nach dem Einstecken der Karte oder der Verbindung der Kamera erscheinen die Vorschaubilder. Die zu importierenden Fotos sind schnell ausgewählt und werden in den Ordner "zuletzt importiert" übertragen. Die Bildbearbeitungssoftware ist natürlich nicht so komfortabel wie Photoshop Elements oder gar Photoshop. So lassen sich die Ipct-Daten wie z.B. Bildbeschreibung und Stichwörter nicht editieren. Auch das Anbringen eines Copyrightvermerks oder eines Wasserzeichens sind nicht möglich. Die Bildverarbeitung hingegen funktioniert auf dem Touchscreen intuitiv und schnell. Ich nutze dazu die App Snapseed von Nik Software. Das Programm eröffnet eine Vielzahl von Bearbeitungsmöglichkeiten. Sogar der Miniatureffekt eines teuren Tilt/Shift-Objektives lässt sich einfach simulieren, wie man an meinem Beispielfoto sehr schön erkennen kann.
Die Ergebnisse lassen sich mit Hilfe der Apps von Facebook, Google+ und Twitter schnell veröffentlichen. Die Fotos, die ich als Blogbeitrag posten möchte, schicke ich als Mail an die bei Blogger eingerichtete Mailanschrift. Für jeden Blog lassen sich dort spezielle Mailadressen einrichten. Mit der App FTP-Pro kann man die Fotos sogar auf FTP-Server übertragen. Allerdings rechnet Snapseed die Fotos auf eine Größe von ca 1-2 MB herunter, so dass die Bilder für die Verwendung in den von mir belieferten Stockagenturen nicht ausreichend groß sind. Für die sozialen Netzwerke sind die Fotos hingegen schon fast überdimensioniert.

Einfach mal abhängen

Standfestigkeit und Ausdauer

Mind your step!!

Die Kathedrale von Coventry


Vor der neuen Kathedrale steht ein freundlicher älterer Herr, der die Besucher britisch höflich bittet, doch heute den Nebeneingang zu benutzen. Durch den Haupteingang werden gerade die Musikinstrumente für ein am Abend stattfindendes Konzert hineingetragen. 
Normalerweise ist er Fremdenführer, der den Interessierten die zerstörte alte Kathedrale gleich nebenan näherbringt. Die meisten Leute glauben, dass die deutschen Flieger die Kirche zerbombt hätten, sagt er. Aber es waren die Phosporbomben, die die Kirche in Brand steckten, kleine Metallzylinder, die etwa eine Minute lang brannten und dabei eine große zerstörerische Hitze entwickelten. Die Kathedrale hatte ein Flachdach, auf dem diese Bomben liegen blieben. Irgendwann hielten die dicken Eichenbohlen nicht mehr stand und zerbrachen. Das Dach stürtzte von der Mitte aus ein. Die Dachstützen zerschlugen die Fenster und teilweise die Fensterbögen. Der benachbarten Trinity Church bliebt dieses Schicksal erspart. Sie hat ein Spitzdach. Warum war Coventry ein so interessantes Ziel, frage ich. In Birmingham und Coventry war viel Stahl- und Waffenindustrie ansässig. Darauf hatte es die deutsche Luftwaffe abgesehen. Er wohnte mit seinen Eltern neben einer Waffenfabrik, die Bomben trafen jedoch die Großwäscherei, sagt er mit einem listigen Lächeln. Der Angriff wurde in einer klaren Vollmondnacht geflogen. Dass etwas passieren würde, schien klar. Etwa einen Monat lang tauchten immer wieder Aufklärungsflugzeuge am Himmel auf. Die damalige Version der Deutschen, dass Coventry aus Rache für ein Bombardement Münchens angegriffen wurde,  war eine Lüge. Verhindern konnten die Briten den Angriff nicht. "Unser " Fremdenführer traf eines Tages auf einer Bank in der zerstörten Kathdrale eine alte Dame. Sie arbeitete für Churchill, erzählte Sie ihm. Die Briten wussten, dass ein Großangriff geplant war. Aber alle gingen von einem Schlag gegen London aus. Churchill selber warnte seine Angestellten. Die alte Dame floh aus der Hauptstadt nach Coventry. Sie überlebte.

Mittwoch, 19. September 2012

Das Ipad als Digitalkamera

Erstmals fällt mir in diesen Tagen auf, dass unter den vielen Touristen doch der eine oder die andere das Ipad, das ja seit der Version 2 mit einer Onboardkamera ausgerüstet ist, als Fotoapparat genutzt. Die Fotoqualität reicht den meisten sicher aus; die Suchergröße ist unschlagbar. Das Handling hingegen ist wohl eher ungewöhnlich.