Samstag, 1. Mai 2010

Gute Aussichten 2010 - eine Fotoausstellung - eine Kritik

Seit 2004 präsentieren Absolventen diverser Hochschulen ihre Arbeiten in der Ausstellung "Gute Aussichten". Ich bin dort inzwischen zum dritten Mal als Besucher gewesen. Gestern wurde die Ausstellung im Haus der Photographie in den Hamburger Deichtorhallen eröffnet. Ich erlaube mir folgende Kritik:
1. Der Eintrittspreis beträgt stolze 9,- Euro. Zum Vergleich: Das Maison de la Photographie in Paris verlangt 6,50 Euro, das Museé d´Orsay in Paris 8,- Euro. Ich darf von der Ausstellung also einiges erwarten für mein gutes Geld.
2.Acht Künstler und ihre Werke werden ausgestellt. Dies sind:
Georg Brückmann (in situ), Philipp Dorl (...nach Mass, Zahl und Gewicht), Sonja Kälberer (bel composto), Ute Klein (Resonanzgeflechte - leibhafter Raum), Ingo Mittelstaedt (Capsules), Monna Mönnig (man-made wonders), Shigeru Takato (Our elusive Cosmos) und Anna Simone Wallinger (Container).
Die Namen der Projekte sind wie immer wohlklingend, geheimnisvoll oder einfach doch nur wichtigtuerisch?
Was mich dann wirklich ärgert ist die Tatsache, dass unter dem Vorwand, das Medium der Fotografie tiefer auszuloten, ihm die Spontaneität zu nehmen, die Fotokünstler zu Modellbauern werden, die Modelle abfotografieren und das ganze dann Fotokunst nennen.
Ähnlich sahen es einige Besucher, die sich im Gästebuch eintrugen. Die wurden dann von anderen Betrachtern, die sich offenbar zum gehobenen Bildungsbürgertum zählten, letztlich aber doch nur ihre Intolleranz an den Tag legten, mit Randnotizen wie "keine Ahnung" bedacht. Dem Bildungsbürgertum hat ja vor geraumer Zeit H.P.Kerkeling mit seinem "Hurz, das Lamm-Konzert" köstlich den Spiegel vorgehalten. Entschuldigt an dieser Stelle diese banale Entgleisung.
Ich werde auf jeden Fall nicht intollerant sein und nächstes Jahr wiederkommen, in der Hoffnung, Fotografie vorzufinden.

3 Kommentare:

Horst Welke / pb press hat gesagt…

ralf...ich meide fotoaustellungen wie der teufel das weihwasser, besonders die von sogenannten künstlern. diese menschen sind so was von sich eingenommen das tut ja körperlich weh.

ach ja, von 100 foto künstlern kann vielleicht einer davon leben, der rest fährt taxi oder fotografiert hochzeiten.

tu dir doch sowas nicht an...lach

Anonym hat gesagt…

Der Preis von 9,- Euro ist fuer beide Ausstellungen: "gute aussichten" und Körber Foto Award - nur der Fairnesshalber...

Ralf Gosch hat gesagt…

Stimmt, dennoch ist der Preis unglaublich. Je länger ich darüber nachdenke, desto ärgerlicher wirds.