Dienstag, 21. Dezember 2010

Weihnachtskonzert in Notre Dame, Paris


Wer in der Weihnachtszeit in Paris ist, sollte das Weihnachtskonzert in Notre Dame nicht versäumen. Das Konzert ist gratis, allerdings muss man sich einige Tage vorher eine Eintrittskarte abholen. Ohne Karte dürfte es schwierig werden, dachte ich. Aber ich hatte Glück, musste nur etwas länger warten als die Karteninhaber und bekam dennoch einen recht guten Sitzplatz. Das Konzert begann mit für den Kinderchor Notre Dames und die Zuhörer doch recht schweren Kost des "A Ceremony of Carols" von Benjamin Britten. Die 14 Kinder wurden begleitet von der Harfistin Anne Ricquebourg. Als dann Olivier Latry, einer der vier Titularorganisten der Kirche seine erste Improvisation spielte, war mir klar, dass hier höchstes musikalisches Niveau geboten wurde. Mit einer unglaublichen Virtuosität zeigte er, dass das Spiel auf der Grand-Orgue keine verstaubte Angelegenheit sein muss. Er entlockte dem altehrwürdigen Instrument sehr modern klingende Töne. Seine "Arbeit" konnten die Zuhörer im Kirchenschiff auf Bildschirmen verfolgen. Emotionaler Höhepunkt des Abends war dann "Es ist ein Ros entsprungen" von Michael Praetorius (1571-1621), das die Chöre von Notre Dame gemeinsam sangen. Auf einen Klangteppich wunderbar klarer Stimmen wurde das Lied aufgesetzt. Den Abschluss bildete dann das französische Weihnachtslied "Il est ne' le divine Enfant", zu dem die Gemeinde zum Mitsingen eingeladen wurde.
Wer Lust auf Weihnachten in einer der berühmtesten Kirchen der Welt bekommen hat, informiere sich hier.

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