Sonntag, 24. Oktober 2010

Microstock und traditionelle Fotoagenturen

Die österreichische Bildagentur Waldhäusl ist eine der im guten Sinne traditionellen Bildagenturen, deren Fotos man immer wieder in den bekanntesten Publikationen des Printbereichs findet. Dennoch: Waldhäusl geht mit der Zeit, bzw. der Agentur bleibt nichts anderes übrig, als sich dem Wandel im Bildermarkt zu stellen. Im März 2009 wurde auf der Website gepostet:

"Selbstverständlich können Sie auch jene Bilder liefern die bei Micropayment-Agenturen angeboten werden."

Ich behaupte einmal, dass das früher anders war. Nach kurzem Kontakt per Mail bekam ich einen Ftp-Zugang und habe einen ersten Stapel mit 50 Fotos hochgeladen. 14 Fotos wurden akzeptiert und können nun auch über Apis gefunden werden. Beim Stöbern auf der Website der Agentur habe ich übrigens noch einige meiner Fotos gefunden, die vom Partner Panthermedia dort zur Verfügung gestellt wurden. 

Als technische Voraussetzung werden Fotos gefordert, die mit einer SLR geschossen wurden, die Mindestgröße wird zur Zeit mit 10 Mp und ab Januar 2011 mit 12 Mp angegeben. Einige meiner Fotos, die ich mit der Olympus Pen 1 gemacht habe, sind aber dennoch akzeptiert worden. Es würde ja auch keinen Sinn machen, Kameras dieses Segments auszuschließen.

3 Kommentare:

Franz Roth hat gesagt…

Ein durchaus gangbarer Weg, den der Franz Waldhaeusl da eingeschlagen hat. Aber auch ein nicht ungefährlicher.

Und bei einigen Sachen hat er auch schon zurückgezogen, weil die Bilder gar zu überall waren (denn Fotolia und Panthermedia sind auch im APIS-Network).

Ich wills erläutern:
Benutze mal bei Mecom den Gastzugang und gib in der einfachen Suche die Begriffe "Bukarest" und "Wölfin" ein und laß Dich von den Ergebnissen überraschen. Früher war da noch eine Agentur dabei und die hieß Waldhaeusl.

Und wenn der gute Mann, der die Fotos gemacht hat (und den ich sehr schätze) sie noch an ein paar APIS-Agenturen gegeben hat, dann kriegt der Rechercheur am APIS-Browser gut und gerne zehnmal die gleichen Bilder von verschiedenen Agenturen angeboten.

Das ist das Gefährliche an der Sache.

Ralf Gosch hat gesagt…

Absolut richtig. Alles wird irgendwie miteinander verwurstet und ist überall zu finden. Guck die mal die Partnerverwaltung von Zoonar an. Da gehts gerade auch hoch her. Polylooks raus - na klar - Age/THP rein. Kooperationen mit x Agenturen auf dem gesamten Globus. istock versucht gerade der Sache mit Förderung der Exklusivität und Reduzierung des Fotografenanteils für non-exclusiv entgegenzusteuern, aber ob das so gelingt ist, die Frage. Die ersten Microstocker boykottieren istock schon. Kann sein, dass das denen egal ist.

Franz Roth hat gesagt…

U.a. auch einer der Gründe für mich, viel mehr Bilder nur exclusiv im eigenen Pool zu haben bzw. meinen Stammkunden direkt zukommen zu lassen. Und auch einer der Gründe, warum ich fast nur noch die eigenen Produktionen anbiete.

Ansonsten wird man bezüglich der Honorierung auf Sicht auf das Niveau des billigsten Anbieters gedrückt. Ich will mich aber im MFM-Preis-Segment bewegen, weil ich ansonsten dichtmachen kann.

Ich akzeptiere mittlerweile auch nicht mehr bei Zeitungen irgendwelche "Haustarife", die unter dem TV arbeitnehmerähnliche Freie Journalisten liegen. Ebenso wie ich konsequent Downloadgebühren (12,50 Euro pro HiRes) in Rechnung stelle. Das "erzieht" auch Bildredakteure zu der Disziplin, nur das runterzuladen, was auch verwendet werden soll und nicht mal so eben auf die Schnelle 10 bis 15 Bilder "auf Vorrat" downloaden.